Bau der U-Bahn Hamburg

Eine Arbeit von Ronny Collin und Christina Haust

Geschichte

Nach Berlin und Schöneberg sehnte sich auch Hamburg nach einem Verkehrsmittel um die Bevölkerung schnell und effizient von A nach B bringen zu können. Es gab mehrere Vorschläge für den Bau einer U-Bahn, letztendlich erhielt die Firma Siemens & Halske zusammen mit der Firma AEG den Zuschlag. Große Überzeugungsarbeit leistete dabei auch die bereits im Bau befindlich U-Bahn in Berlin, die ebenfalls von der Firma Siemens gebaut wurde.

Nach vielen Diskussionen und Konkretisierungen gab es am 1. Juni 1906 die Baugenehmigung mit folgenden Eckdaten:

  • Bau einer elektrischen Hoch- und Untergrundbahn mit einer Länge von 27,85 Kilometer
  • einen festen Kostenrahmen von 41,5 Millionen Mark.

Mit Ausschachtungsarbeiten an der Börse begannen 1906 die Bauarbeiten und am 1. März 1912 konnte der östliche Teil der Ringlinie ihren Betrieb aufnehmen. In den Folgejahren wurde das Hamburger U-Bahnnetz um viele Stationen erweitert.

Die Operation “Gomorrha” legte viele Strecken im zweiten Weltkrieg lahm. Weitere Angriffe brachten bis Kriegsende den Betrieb vollständig zum erliegen.
Nach Anweisung der britischen Besatzungsmacht wurde schnellstmöglich mit Aufräumt- und Reparaturarbeiten begonnen und den Betrieb zügig wieder aufnehmen zu können.

1955 wurde die Ausbauplanung “10 Jahres Programm” vorgestellt. Dieser Plan umfasste zahlreiche Erweiterungen des Hamburger U-Bahnnetzes.

  • 1. Linie: Alsterhalbring von Bramfeld Ost bis Altona
  • 2. Linie: Langenfelde bis nach Billbrook über Schlump, Berliner Tor und Billstedt
  • 3. Linie: Groß-Borstel bis nach Farmsen über Meßberg, Hauptbahnhof und Wandsbek
  • 4. Linie: Stellingen nach Rothenburgort über Meßberg
  • 5. Linie: Schnelsen nach Freihafen
  • 6. Linie: Teufelsbrück nach Barmbek über Meßberg
  • 7. Linie: Lurup nach Winterhude

Bauweisen

Die Herstellung des Hamburger U-Bahnnetzes realisierte die Philipp Holzmann AG mit unterschiedlichen Bauweisen. Die offene Bauweise, bei der die Baugrube aufgegraben wird, Sicherung der Baugrube vor Einsturz, erstellen des Tunnels und anschließend wieder verfüllen der Baugrube. Diese Bauweise ist gegenüber anderen Bauweisen sehr kostengünstig. Nachteilig hingegen ist die Störung des öffentlichen Leben und Straßenverkehrs. Auch die geschlossene Bauweise wurde in Hamburg angewendet. So gruben sich großen Schildmaschinen durch den Hamburger Untergrund. Aufgrund der Gegebenheiten kamen der teilmechanische Schildvortrieb ohne Druckluft als auch der vollmechanische Schildvortrieb mit Druckluft zum Einsatz.

Um den Bau realisieren zu können wurden auch schwere Baumaschinen eingesetzt. Der Schlagbär oder Rammbär wurde bei der offene Bauweise zu Hilfe genommen. Mit einem Schlagkolben trieb das Gerät mächtige Stahlprofile in den Boden. Dabei wurde der Schlagbolzen hydraulisch oder mit Druckluft hochgedrückt und anschließend wieder fallen gelassen. Dies erzeugte jedoch sehr viel Lärm. Um diesen Lärm zu vermeiden konnten man die Stahlprofile auch mit einem Vibrationsbär in die Erde treiben. Hier wird der Stahl in Schwingung gesetzt und wird so in den Boden getrieben. Ein großer Vorteil des Vibrationsbär ist die Möglichkeit den Vorgang auch andersherum betreiben zu können und die Profile wieder aus dem Boden ziehen kann.

U-Bahn Station “Messberg”

Die Messberglinie sollte den Abschnitt zwischen Jungfernstieg und Hauptbahnhof verbinden und den angespannter Verkehrsbetrieb entlasten. Dieses Bauvorhaben wurde sowohl mit der offene Bauweises als auch mit dem teilmechanischen Schildvortrieb realisiert.

U-Bahn Station “Ritterstraße”

Der U-Bahnhof Ritterstraße wurde entlang der Wandsbeker Chaussee realisiert. Aufgrund der offenen Bauweise war das befahren der Wandsbeker Chaussee nicht mehr möglich. Hier kamen auch schwere Baugeräte wie “Rammbär” und “Vibrationsbär” zum Einsatz.

Unterführung am Pulverteich

Die Maßberglinie war eine große Herausforderung für die Ingenieure. Ihr können mussten diese erneut an der Unterführung am “Pulverteich” unter Beweis stellen. Da der Hotelbesitzer der Baufirma den Bau von Hilfskonstruktionen im Keller verweigerte mussten Alternativen gefunden werden.

U-Bahn Station “Wartenau”

Der U-Bahnhof “Wartenau” wurde wie der Bahnhof “Ritterstraße” entlang der Wandsbeker Chaussee gebaut. Auch hier wurde die Wandstecker Chaussee komplett aufgerissen und die Trasse mittels offener Bauweise errichtet.

U-Bahn Station “Berliner Tor”

Am Kreuzungsbahnhof “Berliner Tor” fanden sehr umfangreiche Bauarbeiten statt. Auch hier wurde die offene Bauweise verwendet und ein Befahren der Straße “Beim Strohhause” war unmöglich. Bedingung war dass der Betrieb auch während der gesamten Bauphase statt finden konnte.

Stadtviertel “St. Georg”

Um einen vollmechanischen Schildvortrieb mit Druckluft betreiben zu können, benötigt man Kompressoren die die nötige Druckluft erzeugen und anschließend in die Arbeitsräume transportiert. Die Arbeiter müssen körperlich topfit sein um unter diesen Umständen arbeiten zu können. Vor und nach der Arbeit müssen die Arbeiter durch eine Personenschleuse um den Druckwechsel verarbeiten zu können.

 

Ausführlicher Text zum Herunterladen Bau der Untergrundbahn Hamburg