Untergrundbahnbau Frankfurt am Main

Eine Arbeit von Vitali Elin

 

1. Allgemeines

Nach der S-Bahn Rhein-Main und vor der Straßenbahn Frankfurt am Main ist die U-Bahn einer der wichtigsten Verkehrsträger des öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadtregion Frankfurt.Der erste Zug fuhr am 4. Oktober 1968 am Theaterplatz in Richtung Heddernheim los – damals war die Londoner U-Bahn, die als die älteste weltweit gilt, schon gut 100 Jahre in Betrieb.Es benutzen täglich mehr als 300.000 Fahrgäste die Unterirdische Bahn. Die grundsätzliche Entscheidung für den Bau der bis heute einzigen U-Bahn in Hessen traf das Stadtparlament vor 50 Jahren.Das Verkehrsnetz wurde seit 1968 in mehreren Stufen in Betrieb genommen. Das Transportnetzwerk besteht aus drei Stammstrecken mit innerstädtischen U-Bahn-Tunneln und oberirdischen Strecken in den Außenbereichen.

2. Geschichte der Frankfurter U-Bahn

 Am 4. Juli 1961 beschließt die Stadt den Bau der Frankfurter Stadtbahn mit einem unterirdischen Tunnelsystem für die Innenstadt, und kreuzungsfreien, oberirdischen Strecken in den Außenbezirken. Starkes Verkehrsaufkommen in der Rhein-Main- Metropole mit Verkehrschaos in den Stoßzeiten, zunehmender Luftbelastung und steigenden Unfallzahlen machen diesen Schritt dringend notwendig. Die U-Bahn wird zum gewaltigen Projekt, das „die Kraft von Generationen in Anspruch nehmen wird“, so die damalige Meinung der Politik.Nachdem 1961 der Bau eines Stadtbahnnetzes beschlossen worden war, wurde der erste Rammschlag 1963 getätigt. Es musste für den Bau der Station „Hauptwache“ das historische Gebäude der Hauptwache abgebaut werden, welches 1968 wieder konstruiert worden war. Die erste Stadtbahnstrecke mit vier Kilometer Tunnelanteil kostete 285. Mio. DM, davon kamen 185,5 Mio. DM aus Zuschüssen von Bund und Land.

Die eröffneten neuen U-Bahn Teilstrecken werden mit verschiedenen Abschnitten des bestehenden Straßenbahnnetzes verknüpft. Auf diese Art und Weise wächst die Frankfurter U-Bahn nicht nur schnell: Die Lösung ist außerdem sowohl finanziell als auch organisatorisch sinnvoll, da sie unter rollendem Betrieb erfolgt. Die erste Stadtbahnstrecke wurde also am 4. Oktober 1968 zwischen den Stationen „Hauptwache“ und der „Nordweststadt“ eröffnet, welches ein großes Ereignis für Frankfurt war. Nach Berlin und Hamburg, ist Frankfurt am Main die dritte Stadt Deutschlands, die eine U-Bahn besitzt. Das „moderne“ Verkehrsmittel U-Bahn wurde zum Symbol der wachsenden Wirtschaftsmetropole Frankfurts.

Als man die ersten fünf U-Bahnen auf die Strecke geschickt hatte, ließ sich die Frankfurter Bevölkerung mitreißen. Am Eröffnungstag sollen 95.000 Bürger mit den neuen Bahnen gefahren sein, was tatsächlich ein freudiger Ansturm der Frankfurter war, allerdings nicht erwartet.

3. Bauweisen

3.1 Tunnelbauten

Im Tunnelbau wird zwischen verschiedenen Bauweisen unterschieden. Zum Einen gibt esm die offene Bauweise, zum Anderen gibt es den bergmännischen Vortrieb, der sog. Tunnelbohrvortrieb, der heute noch in verschiedene Systeme unterschieden werden muss, z.B. den Schildvortrieb. Bei dem Schildvortrieb handelt es sich um ein Bauverfahren, bei dem die Tunnelbohrmaschine durch einen Schild geschützt wird. Beim Bau der Frankfurter U-Bahn kamen seinerzeit alle bis dahin bekannten Bauweisen für Stadtschnellbahnen zum Einsatz. Jedoch wurden die meisten Streckenabschnitte bzw. Stationen und Bahnhöfe in der offenen Bauweise ausgeführt.

4.1 Strecke A

Die A-Strecke die älteste Strecke der Frankfurter U-Bahn. Sie verläuft über eine Nord-Süd-Achse, vom Südbahnhof über die Innenstadt, die sich dort in vier Äste verzweigt. Sie wurde in mehreren Abschnitten von 1968 bis 1984 bzw. 2010 eröffnet. Die A-Strecke besitzt insgesamt 40 Stationen, davon sind 2 Stationen an die D-Strecke angebunden. Bei Bau der Tunnel für die U-Bahnstrecke A, wurden einige unterschiedliche Methoden eingesetzt. Bei den Stationen wurde die offene Bauweise angewandt und die Baugrubenumschließung erfolgte durch den Trägerbohlverbau.

1975 erfolgte das ehrgeizige Projekt der Mainunterquerung. Die Mainunterquerung erforderte zu der Zeit erstmals neue Techniken, wie zum Beispiel den Schildvortrieb und die Neue Österreichische Tunnelbauweise. Es wurde geplant,dass die Frankfurter U-Bahn um ein Stadtteil verlängert wird, und dabei den Main unterquert.

4.2 Strecke C

Die C-Strecke ist die dritte Strecke im Netz der Frankfurter U-Bahn. Sie ist eine West-Ost-Verbindung im Frankfurter Nahverkehr. Sie wurde am 11. Oktober 1986 eröffnet und hat insgesamt 26 Stationen. Auf der Strecke finden sich 12 unterirdische Bahnhöfe, die sich in den dicht bebauten innerstädtischen Stadtteilen befinden, die gemeinsam mit der S-Bahn genutzt werden. 

2004 wurde die oberirdische Anschlussstrecke umgebaut, zudem erfolgten einzelne Anpassungen an den Stationen, wie zum Beispiel, dass die Endstation um 100 m verschoben wurde. Um weiter Rücksicht auf das bestehende Stadtgefüge zunehmen, wurde der Bau der C-Strecke in bergmännischem Vortrieb ausgeführt. Der C-Tunnel teilt sich im dreigleisigen Bahnhof Zoo in zwei Äste. Im Sommer 2012 wurde die Bahnsteighöhe in den Stationen der C-Strecke durch Aufschotterung von 87 cm auf 80 cm abgesenkt.

5. Kosten

Die Stadt hat rund 1,2 Mrd. DM der Baukosten aufgewendet. Davon allein 642 Mio. DM, also ca. 49,8 % für den Tunnelrohbau. Für Leitungsverlegung wurden 105,2 Mio. DM investiert. 252 Mio. DM für Architektur und betrieblichen Ausbau und weitere 160 Mio. DM für Verkehrslenkung, Straßenbau und Grünanlagen.

Der Bau der Tunnelstrecken dauerte lang, war teuer und hat viele Menschen über einen langen Zeitraum belastet. Es war sehr wichtig, die verkehrsplanerischen Visionen der 1960er Jahre, die in langen Diskussionen der 1970er geschliffen und neuen Anforderungen angepasst wurden, letztlich zu verwirklichen.

Ausführliche Ausarbeitung: https://holzmann-bildarchiv.de/wp-content/uploads/2017/01/Ingenieurprojekt.pdf