Die Saaletalsperre am Kleinen Bleiloch

Den Anlass zur Errichtung einer Talsperre im Flussgebiet der oberen Saale gab das Schadenhochwasser im November 1890. Die ersten Planungen für eine Talsperre bei Neidenberga im Kreise Ziegenrück für Hochwasserschutz und Kraftgewinnung führte der Leipziger Ingenieur Luremberg aus. Die Ausführung dieses Entwurfes kam aber nicht zustande.

In der Folge äußerte sich im Jahre 1906 die preußische Landesanstalt für Gewässerkunde in Berlin in einem Gutachten über die Anlage von Sammelbecken im oberen Saaletal. In dieser Schrift wurden vier Sammelbecken vorgeschlagen und neben Krafterzeugung und Hochwasserschutz auch die Frage der Abgabe von Zuschusswasser zur Elbe in trockenen Zeiten zur Erhöhung ihrer Niedrigwasserstände erörtert.

Im Zusammenhang mit den Bohrarbeiten für den Mittellandkanal wurde der Talsperrenbau im oberen Saaletal von dem früheren Ministerium der öffentlichen Arbeiten erneut aufgegriffen und im Jahre 1918 das Talsperrenbauamt Saalefeld mit der Vornahme der Planarbeiten beauftragt. Von ihm wurde der Entwurf für eine Talsperre bei Hohenwarte aufgestellt. Gleichzeitig befasste sich die Firma Carl Zeiß in Jena mit der Frage der Ausnutzung der Wasserkräfte in der oberen Saale. Von ihrem Leiter, Prof. Dr. Straudel stammt der Entwurf für eine Talsperre am Kleinen Bleiloch mit einem Kraftwerk am Budebach. Auf der Grundlage dieser Planung wurden die Entwurfsarbeiten vom thüringischen Staat fortgeführt.

Der Ausbauplan für die Saalestrecke von Blankenstein bis Saalfeld umfasste zunächst die Errichtung von zwei großen Talsperren: Die Saaletalsperre am Kleinen Bleiloch mit Ausgleichbecken am Burgkhammer und die Hohenwartetalsperre mit Ausgleichbecken bei Eichicht. Die Saaletalsperre am Kleinen Bleiloch ist seit dem Jahre 1932 fertiggestellt, deren Sperrmauer rund 5 km unterhalb des Städtchens Saalburg liegt. Der Stau erstreckt sich bei Vollfüllung rund 28 km flussaufwärts bis nach Blankenstein. Sie ist mit einem Fassungsraum von 215 mio. m³ der größte Talsperrensee Deutschlands. Die Gesamtbaukosten betrugen 43 mio. Reichsmark.

Die Saaletalspeere am Kleinen Bleiloch hat eine dreifache Aufgabe zu erfüllen. Sie dient: a) der Wasserwirtschaft, b) der Kraftwirtschaft, c) dem Hochwasserschutz. Bauzeit: 1926 – 1932. Zum Herunterladen:

Saaletalsperre

Text: Veröffentlicht von der Fachhochschule Potsdam

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