Nordwest-Zentrum Frankfurt am Main

eine Ausarbeitung von Artem Dinges und Maximilian Teichmann.

Bildbeschreibung: Nordwest Zentrum Frankfurt am Main

Bildbeschreibung: Nordwest Zentrum Frankfurt am Main

Beschreibung des Bauwerkes

Das Nordwest-Zentrum in Frankfurt am Main wurde am 4. Oktober 1968 eingeweiht. Zusätzlich wurde das Frankfurter U-Bahnnetz erweitert, um das neu erbaute Zentrum mit der 9 km entfernten Innenstadt zu verbinden. Nach dreijähriger Bauzeit wurden mehr als 750 000 m³ umbauter Raum fertiggestellt. Der gesamte Rohbau hat nur zwei Jahre benötigt und ein weiteres Jahr hat die Fertigstellung des Innenausbaues gedauert.

Das neuerrichtete Zentrum hatte Platz für 25.000 Menschen.

Das Bauwerk misst in seinen Grundmaßen ca. 400 m in der Länge und 250 m in der Breite. In den oberen Geschossen gliedert es sich in eine größere Zahl verschiedener großer Komplexe.

Es ergibt sich das überall konsequent durchgeführte Gebäuderaster aus den Abmessungen der unten parkenden PKW: 7,50m für drei Fahrzeugbreiten in der einen Richtung, je 2 x 5,00 m für zwei Parkstreifen und 1 x 7,50m für eine Fahrstraße in der anderen Richtung. Das Personenauto bestimmt hier also den Maßstab für das gesamte Bauwerk.

 

Bildbescheibung: Luftbild des Rohbauzustandens

Bildbeschreibung: Luftbild des Rohbauzustandens

Baubeschreibung

Zur Ausführung kam eine Konstruktion, die von den Firmen Philipp Holzmann AG, Hochtief AG und Deutsche Bauhütten GmbH unter Führung der Philipp Holzmann AG Frankfurt a. M. ausgearbeitet worden war.

Für den Rohbau waren nur 26 Monate vorgesehen, was einer durchschnittlichen Leistung von 80 000 m³ umbauten Raum pro Monat entsprach. Hinzu kam, dass viele der Betonteile, insbesondere die Stützen und Unterzüge, wegen der geforderten Sichtbetonqualität und der Installationsaussparungen, waren diese kompliziert zu schalen waren.

So ergab sich als geeignetste Lösung eine Mischkonstruktion aus Fertigteilen und Ortbeton.  Alle Geschoßdecken wurden als Plattenbalkendecken, die Hauptunterzüge verlaufen senkrecht dazu. Diese einachsige Konstruktionsart hat nicht nur den Vorteil der einfacheren Knotenpunktausbildung an den Stützen, sondern auch vereinfacht den gesamten Bauablauf. Dies vereinfacht also sowohl die Montage der Fertigteile als auch das Umsetzen der Schalung.

Alle Fertigteilstützen wurden zur Vereinfachung der Montage zweigeschossig ausgebildet.

Die Geschoßdecken, die auf Großflächenschalung an Ort betoniert wurden, spannen senkrecht zu den Hauptunterzügen über 7,50 m. Diese große Stützweite sowie die hohen Nutzlasten ließen Massivplatten unwirtschaftlich werden, so dass Plattenbalken mit einem in das Bauwerksraster passenden Stegabstand von 2,50 m und einer Plattendicke von 10 cm unter ständigen Lasten und von 12 cm unter Lasten aus Verkehrsbereichen gewählt wurden.

 

Die Organisation der technischen Bearbeitung

Durch eine gründliche Arbeitsvorbereitung (Typisierung mit allgemeiner Typenberechnung, Entwickeln von Vordrucken für Statik und Bemessung, Festlegen der Bewehrung in Typen-Plänen usw.) entstand ein allgemeingültiges, einfaches Arbeitsschema.

Die so entstandene Routinearbeit beschleunigte sämtliche planerische und auszuführenden Arbeiten.

Die Arbeit an einem Schalplanabschnitt begann in der Regel damit, dass dem Architekten ein vorgedrucktes Formular übergeben wurde. In diesem „Lastplan“ hatte der Architekt für jedes Rasterfeld folgende Angaben zu machen: Verkehrslast bzw. Nutzung; Belagsgewicht; OK Rohdecke; besondere Lasten wie schwere Wände usw..

 

Schlusswort

Vielleicht erstaunt es, dass ein so großes Bauwerk mit einem so einfachen Konstruktionsprinziep erstellt wurde. Die ausführende Arbeitsgemeinschaft unter Führung der Philipp Holzmann AG Frankfurt a. M. konnte den Rohbau nach 2 Jahren Bauzeit rechtzeitig abschließen, was die Voraussetzung für die termingerechte schlüsselfertige Übergabe war.

 

Ausfürliche Arbeit zum Herrunterladen: 180129_Nordwest-Zentrum (3 MB)

Folgend ein Auszug der Bestandsbilder aus dem Philipp Holzmann Archiv: